Was braucht man alles um Para-Eishockey zu spielen?
Bevor es aufs Eis geht braucht man natürlich eine Schutzausrüstung. Diese ist im Para-Eishockey noch wichtiger als beim regulären Eishockey, denn die Spieler haben ihren Körper nur knapp über dem Eis und es kommt häufig vor, dass Schüsse gegen den Körper und das Gesicht gehen. Daher ist der größte Unterschied zum regulären Eishockey auch, dass mit einem Vollvisier mit Metallgitter gespielt werden muss. Die übrige Ausrüstung ist gleich. Es gibt einer Halskrause, Brustpanzer, Ellbogenschoner, Handschuhe, Knieschoner und Eishockeyschuhe. Optional kann man auch eine Eishockeyhose anziehen, diese ist aber nicht so wichtig, da man ja im Schlitten sitzt. Bei den Eishockeyschuhen werden normale Schlittschuhe genommen und deren Kufen abgeflext, so sind die Füße und Knöchel vor dem Puck und den Schlitten von anderen Spielern bei einem Zusammenstoß geschützt.
Gut geschützt geht man aufs Eis und braucht nun natürlich einen Schlitten. Ein Schlitten besteht aus drei Bauteilen, einem Rahmen auf welchem eine Sitzschale befestigt wird und unter dem Rahmen befindet sich ein Kufenblock. Jeder Schlitten ist eine Sonderanfertigung für den jeweiligen Spieler und wird auf die Bedürfnisse angepasst.
- Sitzschale: Es ist wichtig, dass der Spieler fest in der Schale sitzt. Nur bei gutem Sitz in der Schale kann der Spieler mit der Hüfte und durch Gewichtsverlagerungen den Schlitten lenken. Sitzschalen gibt es in verschiedenen Größen damit jeder die richtige Größe für sich finden kann. Damit man während des Spiels nicht aus der Schale rutscht, wird sie durch Spanngurte fest fixiert. Eine weitere Fixierung wird an den Fußknöcheln vorgenommen.
- Rahmen: Der Rahmen wird für jeden Spieler individuell angepasst. Bei Doppelamputierten Spielern ist der Schlitten sehr kurz, bei großen Spielern die noch mindestens ein Bein haben, ist er länger. Die endgültige Länge kann bei gleichgroßen Spielern dennoch unterschiedlich sein, denn jeder Spieler entscheidet für sich, wie sehr er die Beine anwinkeln möchte.
- Kufenblock: Jeder Schlitten hat zwei Kufen, bei Anfängern sind diese noch einige Zentimeter auseinander, dadurch ist es einfacher die Balance zu halten. Langjährige Spieler haben die Kufen oft nur noch wenige Millimeter nebeneinander, denn je enger die beiden Kufen sind, desto einfacher kann man Kurven fahren.
Nun sitzen wir mit unserer Ausrüstung fest fixiert in unserem Schlitten. Fehlen nur noch zwei wichtige Dinge, die Schläger. Im Para-Eishockey wird mit zwei Schlägern gespielt. Diese sind deutlich kürzer als die üblichen Schläger, haben einen flacheren Winkel und am Ende Spikes. Um sich fortzubewegen, stemmt man die Spikes ins Eis und drückt sich ab. Die Bewegung ähnelt der des Skilanglaufes. Erfahrene Spieler können sich alleine durch den Körper fortbewegen, dies erfordert aber einiges an Erfahrung und Übung. Der Puck darf mit beiden Schlägern gespielt werden und es ist auch wichtig, dass jeder Spieler den Puck mit beiden Schlägern kontrollieren kann.
Auch im Para-Eishockey nimmt der Torhüter eine besondere Rolle ein und hat andere Ausrüstung als die Feldspieler. Beim Schlitten gibt es nur einen Unterschied: Die Kufen. Haben Feldspieler geschliffene Metallkufen, so haben Torhüter meist Kunststoffkufen die nicht geschliffen werden. Dies ermöglicht dem Torhüter sich auch zur Seite bewegen zu können.
Die Fanghand ist die gleiche wie beim regulären Eishockey, es befinden sich auf der Rückseite allerdings Spikes, damit sich der Torhüter besser auf dem Eis abdrücken und bewegen kann.